Was hat billiges Fleisch mit der Qualität unseres Trinkwassers zu tun?

30.03.16 –

Dieser Frage gehen die Grünen in einer Veranstaltung zum Thema „Nitrat im Grundwasser – gestern – heute – morgen“ auf den Grund.


Am Mittwoch, 13. April 2016 um 19:30 Uhr, laden Bündnis 90/Die Grünen Neuenkirchen zu einer Diskussionsveranstaltung rund um das Thema Trinkwasserqualität in die Gaststätte Thies 42, Sutrum-Harum 9, ein. Unter dem Titel „Nitrat im Grundwasser“ sollen verschiedene Aspekte beleuchtet werden: Werner Wenker von der Unteren Wasserbehörde des Kreises Steinfurt wird in seinem Vortrag über den Zustand der Grund- und Fließgewässer im Kreis und Neuenkirchen berichten. Norwich Rüße, MdL und Sprecher für Naturschutz und Landwirtschaftspolitik der Landtagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, beschreibt anschließend die Herausforderungen für die Politik zum Thema Gewässerschutz. „Schon lange drängen wir Grünen auf die Werte der Wasserwerke Rheine und Ochtrup. Denn machen wir uns nichts vor: Neuenkirchen ist das Trinkwassergewinnungsgebiet für die umliegenenden Orte und die Werte aus den umliegenden Gebieten sind besorgniserregend!“, betont Ellen Pfennig, Fraktionssprecherin der Grünen im Gemeinderat.

In NRW sind 40 Prozent des Grundwassers mit Nitrat belastet und das Münsterland gehört neben dem Niederrhein zur Wasser-Krisenregion. Besonders alarmierend: aus Nitrat wird Nitrit und Nitrit ist krebserregend. Die Wasserwerke stehen vor großen Herausforderungen.

Kathrin Horre, Sprecherin des Grünen Ortsverbandes, führt weiter aus: „Die Rechnung ist auf dem ersten Blick ganz leicht: Ein extrem hoher Tierbestand führt zu großen Mengen Gülle, die u.a. auf die Äcker im Kreis ausgebracht werden muss. Damit wäre der Landwirt der Schuldige. Doch so leicht machen wir uns das nicht!“ Die bäuerlichen Betriebe müssen sich immer häufiger entscheiden: aufgeben oder wachsen. Dahinter steckt die Fleischindustrie, die Megaställe baut und Fleisch zu Spottpreisen für den deutschen Markt und den Export einkauft. „Ein Großteil des hier produzierten Fleisches wird exportiert, doch die Gülle bleibt hier – Gewinner ist die Agroindustrie.“

An diesem Punkt kommt der Verbraucher ins Spiel. „So lange wir Fleisch zu extrem günstigen Preisen im Diskounter einkaufen wollen, wird sich für den Landwirt nichts ändern und der „Wachse-oder-Weiche-Druck“ bleibt bestehen,“ erklärt Stephan Deupmann, Sprecher der Grünen Neuenkirchen. „Billiges Fleisch oder bezahlbares Trinkwasser? Das ist die Frage, die sich jeder von uns mal stellen sollte.“ Das Wasser kann durch aufwendige Verfahren aufbereitet werden. Den Mehrpreis zahlen die Endverbraucher.

Die Grünen freuen sich auf eine interessante und kontroverse Diskussionsveranstaltung mit ihren beiden Referenten und weiteren Gästen vom Bauernverband, Gemeindeklärwerk und der Politik.

Damit sich die Brunnenbesitzer ein Bild von der Qualität ihres Wassers machen können, bieten die Grünen am Freitag, 8. April, von 9 bis 10:30 Uhr eine kostenlose Testung des Nitratwertesdes Brunnenwassers auf dem Markt an. Dieser Test wird ebenfalls vor der Veranstaltung von 19 bis 19:30 angeboten.

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