21.06.25 –

Gemeisamer Antrag von SPD und GRÜNEN.

Die Anforderungen an Grundschulen haben sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Immer häufiger stehen Lehrkräfte vor Aufgaben, die weit über den klassischen Bildungsauftrag hinausgehen: Kinder kommen mit psychosozialen Belastungen in die Schule, bringen Sprachdefizite oder fehlende Schulvorläuferfähigkeiten mit, und die Heterogenität in den Klassen nimmt deutlich zu. In Neuenkirchen berichten die Schulleitungen übereinstimmend von einer wachsenden Belastungslage, der mit den bisherigen nicht mehr angemessen begegnet werden kann.

Vor diesem Hintergrund haben wir gemeinsam mit der Fraktion von SPD und GRÜNEN folgenden Antrag gestellt:
Die Verwaltung der Gemeinde Neuenkirchen soll prüfen, ob und wie Schulsozialarbeit künftig auch an den hiesigen Grundschulen etabliert werden kann. Ziel ist es, eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen, die sowohl den tatsächlichen Bedarf vor Ort als auch erfolgreiche Modelle aus anderen Kommunen berücksichtigt. Untersucht werden sollen unter anderem Finanzierungsmöglichkeiten (z. B. über Förderprogramme, Stiftungen oder Mischfinanzierungen), nachweisbare Effekte von Schulsozialarbeit sowie verschiedene Umsetzungsvarianten – etwa stufenweise Einführungen oder Poollösungen.

Ein weiterer zentraler Aspekt: Die Gemeinde soll sich auch auf Kreis- und Landesebene aktiv dafür einsetzen, dass Grundschulen im ländlichen Raum dauerhaft Zugang zu Schulsozialarbeit erhalten. Denn was andernorts längst Realität ist, darf auch bei uns kein Luxus bleiben.

Warum wir jetzt handeln müssen, liegt auf der Hand: Schulsozialarbeit kann entscheidend dazu beitragen, Probleme frühzeitig zu erkennen und abzufedern – bevor sie sich verfestigen und hohe Folgekosten in der Jugendhilfe nach sich ziehen. Studien zeigen deutlich: Jeder Euro, der in präventive Kinder- und Jugendhilfe investiert wird, spart der Gesellschaft später ein Vielfaches. Gleichzeitig steigert eine gute Schulinfrastruktur – zu der heute auch Schulsozialarbeit gehört – die Attraktivität einer Kommune für Familien und Fachkräfte.

Nicht zuletzt ist es auch eine Frage der Gerechtigkeit: Ohne zusätzliche Unterstützung geraten Lehrkräfte, Eltern und vor allem benachteiligte Kinder schnell an ihre Grenzen. Wer hier nicht aktiv wird, verschärft soziale Ungleichheiten und riskiert pädagogische wie gesellschaftliche Folgeschäden.

Die Fraktionen von SPD und GRÜNEN setzen daher auf eine verantwortungsvolle Prüfung mit klarem Ziel: Den Grundstein zu legen für mehr Chancengleichheit, bessere Lernbedingungen und eine starke Bildungslandschaft – von Anfang an.

Den Antrag im Wortlaut findet ihr hier!