Spitzenplatz in Neuenkirchener Kommunalpolitik

01.04.23 –

Lokalpolitikerinnen im Austausch über WDR-Ranking zum Frauenanteil

Der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Neuenkirchen gilt als „kleiner Rat“ und ist ein zentrales Entscheidungsgremium der Kommunalpolitik. Die fünfzehn Mitglieder entscheiden beispielsweise über die Erledigung von sogenannten „Anregungen und Beschwerden“ und die Zuweisung in den verantwortlichen Fachausschuss. Auch finanzielle Entscheidungen im Rahmen des Gemeindehaushalts bearbeiten die Ausschussmitglieder. Alle Fraktionen sind dort vertreten und zwar mit sieben Frauen und acht Männern.

Am vergangenen Montag, nach der 17. Sitzung des sogenannten „HuF“ in der laufenden Periode, trafen sich einige Frauen des Ausschusses auf Initiative der CDU-Vorsitzenden Lea Helene Kerstiens und sprachen über ihr kommunalpolitisches Engagement. „Politisch interessierte und engagierte Frauen zu stärken, geht besonders gut gemeinsam, weshalb wir alle Frauen der im Rat vertretenen Fraktionen zum Gespräch eingeladen haben.“

Das zentrale Gesprächsthema des Abends war ein unlängst veröffentlichtes Ranking: Eine Untersuchung der WDR-Journalistinnen Lara Brüggemeier und Brigitte Lieb zeigte, dass der Frauenanteil der Neuenkirchener Kommunalpolitik einen Spitzenreiterplatz im münsterländischen Vergleich von 66 Kommunen und Städten einnimmt.

1. Platz: Laer & Emsdetten mit 40,0%
2. Platz: Münster mit 37.9%
3. Platz: Neuenkirchen mit 36,7%

„So weit über dem Durchschnitt zu liegen ist ein Grund zur Freude“, findet die Fraktionssprecherin der Grünen, Kathrin Horre. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beschlossen bereits 1986 das sog. „Frauenstatut“, dass die Mindestparität für Gremien und Wahllisten der Partei festhält. „Wir sind zwar fraktionsübergreifend noch nicht bei 50:50 angekommen, aber befinden uns auf einem wirklich guten Weg.“ Die aktuelle Besetzung des Gemeinderats und auch die Besetzung der Ausschüsse zeigt seit 2020 mehr Frauenanteil als in den vergangenen Jahrzehnten. Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Rat der Gemeinde Neuenkirchen ist die einzige Fraktion, die seit 1999 mindestens 50 Prozent Frauenanteil vorweisen und auch auf zwei weibliche Bürgermeisterkandidatinnen zurückblicken kann.

Die Fraktionsvize der CDU, Eva Albers, begrüßt ebenfalls das steigende Engagement von Frauen in der Lokalpolitik. „Besonders die Möglichkeit von hybriden Fraktionssitzungen erleichtern die Vereinbarkeit von Familie und Ehrenamt,“ erklärt die berufstätige Mutter. Für ihre Parteikollegin Jutta ten Winkel steht fest, dass ein wertschätzender Umgang im Team dafür sorge, dass man sich mit- und ernstgenommen fühlt – unabhängig davon, ob als Mann oder als Frau.

Ellen Pfennig (Grüne), die sich seit vielen Jahren für mehr weibliche Beteiligung in der Politik engagiert, freut besonders, dass mit Kathrin Horre und Jutta ten Winkel aktuell beide Posten der Stellvertretung des Bürgermeisters mit Frauen besetzt sind und so mehr Frauen als je zuvor in verantwortungsvollen Positionen kommunalpolitisch mitarbeiten.

Lea Helene Kerstiens (CDU) fasst zum Abschluss des Gesprächs zusammen: „Manchmal sind die Weichen, die man stellen muss, gar nicht so riesig. Politische Parteien müssen grundsätzlich eine Offenheit dafür mitbringen, Menschen mit Familienverantwortung einzubinden. Diese Zahlen sind jedenfalls ein Ansporn für uns, darauf aufzubauen und weiterzumachen!“

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