Leserbrief zu "Unterbringung der Flüchtlinge wird immer schwerer", MV 18.10.14

18.10.14 –

Schon beim Lesen der Überschrift wuchs das Erstaunen: „Die Unterbringung der Flüchtlinge wird immer schwerer. Das Rathaus sucht Wohnraum.“ Vor gerade mal drei Wochen hat die Fraktion B'90/GRÜNE sich in der Ratssitzung nach Wohnraum und Ressourcen für die Versorgung von Flüchtlingen erkundigt. Die Antwort des Bürgermeisters: „Für die nächsten Monate sind ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten vorhanden.“ Das verwundert doch sehr. Den Bedarf durch Anmietung akzeptabler Wohnungen zu decken, ist unumgänglich und selbstverständlich. Die Bürger in Neuenkirchen sind durchaus bereit, die Gemeinde zu unterstützen. Bereits vor Monaten ist der Gemeinde ein Haus angeboten worden – abgelehnt. Hatte man damals nicht den nötigen Weitblick, um zu erkennen, dass die Flüchtlingsströme aufgrund der vielen Krisen in Europa und der Welt ansteigen werden? Wieso plant man immer nur bis zum "Morgen"? Die schwere Einschätzbarkeit, wann und wie viele Flüchtlinge der Gemeinde zugewiesen werden, ist leider ein Umstand, mit dem alle Städte und Kommunen umgehen müssen.

So endet der Artikel mit einer Kostenaufstellung, die leider jedes menschliche Schicksal dahinter ausblendet. Uns, die wir in großer Sicherheit hier leben dürfen, steht es gut zu Gesicht, einen Blick zu riskieren. Ein Leben in Angst und Schrecken, Gefahr für Leib und Leben in der vertrauten Heimat bewegt die Menschen zu einer nicht selten lebensgefährlichen Flucht – quer durch Wüsten, über Meere, von Schleusern und Schleppern ausgenommen – in ein Land, dass ihnen fremd ist. Zu Beginn der Reise wissen sie nicht, ob sie ihr Ziel überhaupt erreichen werden. Das sind keine Wirtschaftsflüchtlinge, wie bereits als Kommentar auf Facebook zu dem MV-Artikel zu lesen ist. Das sind Menschen, die nicht selten über einen Weg mit traumatischen Erlebnissen zu uns gekommen sind, um Schutz und Frieden zu finden. In Anlehnung an das Motto einer Caritas-Veranstaltung in Rheine sollten wir uns alle die Frage stellen: „Wo kommt mein Nachbar her?“ Um Integration in unsere Dorfgemeinde zu ermöglichen, sollten wir mehr voneinander wissen und uns besser kennenlernen.

Für die GRÜNEN in Neuenkirchen

Kathrin Horre

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