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21.06.16 –
Der Montag, 20. Juni, war Internationaler Weltflüchtlingstag. Die Bündnisgrünen in Neuenkirchen haben an diesem Abend zu einem Vortrag der WDR-Reportage „My Escape – Meine Flucht“ in die Villa Hecking eingeladen. Weit über 60 Personen sind der Einladung gefolgt, der Saal im Dachgeschoss war bis auf den letzten Platz gefüllt. „Ich bin begeistert“, begrüßte Kathrin Horre, Sprecherin der Grünen Neuenkirchen, die Gäste. „Das ist ein klares Zeichen – für die Mitmenschlichkeit und gegen Rassismus jeder Art.“ Gemeinsam mit Stephan Deupmann führte sie kurz in die Reportage ein. „Gerade der Beginn der Reportage mit dem Bombenabwurf über Damaskus kann Flashbacks auslösen, wenn man selber diese traumatisierende Erfahrungen durchlebt hat“, erklärte Kathrin Horre. Im Verlauf des Films kamen Flüchtlingsgruppen aus Syrien, Eritrea, Afghanistan und Pakistan zu Wort. Sie schilderten anhand von Skizzen, Fotos und Videoaufnahmen ihre Ängste und Erfahrungen während der Flucht nach Deutschland. Im Saal der Villa Hecking war es 90 Minuten mucksmäuschenstill. Hier und da versuchten die Geflüchteten die aufkommenden Emotionen zu unterdrücken. Zu sehr schmerzte der Verlust der Heimat, Freunde und Familie. Zu sehr erinnerten die Videosequenzen an die Gefahren und Übergriffe auf der eigenen Flucht. Zum Ende der Reportage – als die einzelnen Gruppen das Festland Europas erreichten – machte sich Erleichterung und Freude breit. Im Film wurde das Lied „Alemania, Alemania“ von vielen syrischen Flüchtlingen gesungen und spontan bewegten einige im Saal leise ihre Lippen mit. Als das Licht im Saal wieder anging, herrschte Sprachlosigkeit – bei den neuen Gästen in Neuenkirchen, weil sie gerade ihren langen Weg nach Neuenkirchen erneut durchlebten. Und bei allen anderen, weil sie gerade einen tiefen Einblick in die Gefahren und Strapazen einer solchen Flucht bekommen hatten. „Ich möchte eines an dieser Stelle klar sagen: Niemand macht diesen Weg ohne Not. Wir alle wollen in Freiheit, Frieden und Sicherheit leben“, beschloss Kathrin Horre den Abend. „Ihr seid hier willkommen!“ Der Applaus aller Anwesenden gab ihr Recht.
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