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14.09.21 –
Das Wetter spielte mit – keine Selbstverständlichkeit in diesem Sommer – und knapp 30 Leute kamen in der letzten Woche auf den Rathausplatz zum „Klimadialog“ mit Alexandra Schoo, der Bundestagskandidatin der GRÜNEN. Henrik Selent hatte an diesem Abend seinen ersten Auftritt als Sprecher der GRÜNEN in Neuenkirchen und moderierte den Dialog.
Zu Beginn stellte Schoo das „Sofortprogramm für mehr Klimaschutz“ der Bündnisgrünen vor: „Echten Klimaschutz, der die finanzielle Belastung gerecht verteilen will, den gibt es nur mit uns“, führte sie aus. Es folgte eine Reihe von politischen Zielen: das Energiegeld, die Aufstockung des Mindestlohns, die Senkung der Steuerlast für untere und mittlere Einkommen, die Förderung von emissionsfreien PKW (auch für Gebrauchtwagen) sowie der Ausbau von kostengünstigem ÖPNV. „Wir können uns aus Sicht des Klimas keine weiteren vier Jahre des „Weiter-So“ leisten. Hierfür stehen aber insbesondere SPD und CDU, die z.B. keinen schnelleren Ausstieg aus der Braunkohleverstromung wollen. Grundsätzlich sagen diese beiden Parteien mit keinem Wort, was sie unter „mehr Klimaschutz“ verstehen und wie sie diesen finanzieren wollen.“
Uli Ahlke vom Verein „Wie wollen wir leben e.V.“ stieg mit seiner Vision für die Zukunft nach 2030 ein. Wie verändert sich unser Leben, wenn es keine Verbrennermotoren mehr auf den Straßen gibt, wenn wir regional erzeugten Produkten den Vorrang geben und Nachhaltigkeit einen größeren Stellenwert bekommen würde? Es verlangte einigen Zuhörer:innen den Mut zur Phantasie ab. „Vielleicht denken Sie jetzt, der spinnt“, räumte Ahlke ein, „aber eines wird doch deutlich: Wir haben es hier vor Ort in der Hand.“
Es schloss sich eine spannende und teilweise kontroverse Diskussion an:
Atomkraftwerke ein paar Jahre länger laufen lassen, dafür sofort aus der Braunkohle raus? „Auf keinen Fall!“ Alexandra Schoo als Anti-Atom-Aktivistin setzt sich für eine sachliche Endlagersuche und die sofortige Stilllegung der Urananreicherungsanlage in Gronau (UAA) ein. „Denn sicher ist bei Atomenergie nur das Risiko. Wir können nicht zwischen zwei schlechten Energieträgern abwägen, wir müssen alles daransetzen, beim Ausbau der Erneuerbaren mehr Tempo zu machen.“
Soll der Kohle-Deal der Bundesregierung wieder aufgemacht werden und den Kraftwerksbetreibern weitere Millionen hinterhergeworfen werden? „Aufmachen ja, aber nicht noch mehr Entschädigungszahlungen“, sind sich Uli Ahlke und Alexandra Schoo einig und weisen auf die Verstrickungen der Lobbyisten mit der Politik hin.
Wie können wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens im Kreis Steinfurt erreichen? „Wir müssen auch den Wärmesektor in den Fokus nehmen“, führt Ahlke aus. „Wir brauchen nicht nur mehr Solar, Windkraft und Wasserstoff, wir müssen weniger Strom und Wärme verbrauchen, um die Bilanz hinzubekommen.“ Neben der Solarpflicht auf allen Dächern, gilt es die Häuser besser zu dämmen, die Heizungen auf effizientere und nachhaltige Modelle umzurüsten und auf energiesparende Geräte umzustellen.
Nach knapp 1,5 Stunden und einigen Ausflügen in die Bildungs- und Sozialpolitik der GRÜNEN gab es noch die Möglichkeit für bilaterale Gespräche mit den Gästen.
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